Die Warnblümchen blühen wieder. Damit ist die Frage beantwortet, die Rolf und ich an Blümchen gestellt hatten; sie sind mehrjährig. Dieses Blumenbeet am Quittenhaus soll die Glyzinie vor Leuten schützen, die am Quittenhaus bauen. Man neigt beim bauen ja dazu, wenig Rücksicht auf die Umgebung zu nehmen. Und die Glyzinie am Quittenhaus ist noch zu fein und fragil, um sich selbst zu schützen, deswegen beschützen sie die Warnblümchen, indem sie sagen: „Hier bitte NICHT hintreten.“
Noch mehr Blümchen! Die waren nicht geplant, aber offenbar werden kaum noch welche gekauft. Ich war heute einkaufen, und der Supermarkt verschenkte Blumensträusse gleich Eimerweise. Die Kassiererin höchstselbst packte mir einen Eimer Tulpen in meinen Einkaufswagen, „Nehmen Sie die mit!“ Vor lauter Tulpen sehen wir uns nun bei Tisch gar nicht mehr, die Isolation wurde sozusagen verschärft.
Rolf hat indes ein neues Stück Garten gefunden, das es zu bearbeiten gibt. Da, wo früher all die Buchsbäume standen, die meisten sind gestorben, wegen Buchsbaumzünsler. Er harkt und rupft und planiert, aber es gibt noch keine neue Idee für diesen Ort.
Ich war eigentlich dabei, einen Mülleimer aus Holz zu bauen, für den linken Turm, statt dem hässlichen Plastikding, aber mir sind die Holzdübel ausgegangen. Muss ich warten, bis eines Tages Brico wieder öffnen wird.
Da stolperte ich über diesen Liegestuhl, und hab den repariert. Ein sehr interessanter Liegestuhl, von der Bauweise her:
Ich beschloss, auch so einen zu bauen, nach dem bestehenden Muster. Aus Bambus, der Bestehende scheint auch aus Bambus zu sein. Als erstes also Baumaterial ernten:
Rolf: „Aus Bambus hält das doch nicht! Kannst du nicht einen aus Eiche machen, und nicht so runde Stäbe, sondern eckiger?“ „Aus Eiche? Der wird dann so schwer, dass man den kaum transportieren kann!“ „Ach was, die paar Stäbchen.“ „Das sind ganz schön viel Stäbchen.“
Wir haben uns auf einen Kompromiss geeinigt, ich bau jetzt zwei Liegestühle, einen aus Bambus und einen aus Eiche.
Blümchen auf dem Tisch und eine Liegestuhlproduktion, ich wage gar nicht zu denken, wohin uns diese Corona-Krise noch führen wird…