Zu unserm grössten Betrüben haben uns Nele und Markus inzwischen wieder verlassen. Und was macht das Handtuch da an der Rankevorrichtung für die Glyzinie? Es hängt da, als Abschiedsgruss und Erinnerung. Markus und Nele pflegten da ihre Wäsche aufzuhängen, oder die Handtücher, zum trocknen. Wann immer Rolf das gesehen hat, war seine Empörung gross: „Wer hat seine Wäsche an der Glyzinie aufgehängt?“ Nele: „Du meinst, am Wäscheständer da vor dem Bad?“ „Wäscheständer? Das ist eine Rankevorrichtung für die Glyzinie, die wir eigens in die Mauer eingelassen haben, kein Wäscheständer!!“ „Sieht aber aus wie ein Wäscheständer, und macht ja auch Sinn, gleich vor dem Bad. Du möchtest also, dass ich die Wäsche wieder abnehme?“ „Ich bitte doch sehr darum, sie verletzt die Triebe der Glyzinie! Jeden morgen geh ich da hin, gucken wie es der Glyzinie geht, ihre Triebe sorgfältig rumranken, und du hängst da einfach deine Socken drüber, das geht gar nicht.“ Es war ein beinahe ernsthafter Streit, „Wie soll ich denn wissen, dass diese eine Pflanze da ranken soll, wenn ich ständig damit beschäftigt bin, überwuchernde Pflanzen wegzumachen?“
Die Glyzinie und ihre Rankevorrichtung sehen inzwischen so aus, als wären sie schon immer da gewesen.
Diese Gummistiefel hingegen nicht. Gegen die Hecke guckend kann nicht mehr als ein vorübergehender Platz für sie sein. Tina und ich haben sie aus der Werkstatt rausgestellt, da wo sie standen, gehörten sie thematisch nicht hin. Über die Hitze muss ich wohl nichts erzählen, die ist über ganz Europa, sie brachte Tina und mich dazu, die Werkstatt aufzuräumen, weil es da etwas kühler war:
Ausserdem hatte es die Werkstatt nötig, wieder mal aufgeräumt zu werden, weil der ganze Ramsch aus der Sommerküche bei deren Renovierung einfach in die Werkstatt gestellt wurde. Wir konnten die ganzen (grünen, ehemals Küchen-) Regal/Schrankelemente gut gebrauchen beim Werkstattaufräumen.
Aber morgen sind wir dann soweit, dass wir mit dem rechten Turm ernsthaft beginnen können, Tina hat alles schon Bestehende mit Lasur eingestrichen, wir waren heute auch noch die letzten Balken und Schrauben besorgen, es steht der Terrase nun nichts mehr im Wege.
Neben Helfern haben wir auch Gäste hier, z.B. Sylvia, die an ihrem nächsten Buch arbeitet und die Betreung der Blümchen beim blauen Haus übernommen hat. „Das mach ich gern, man kann ja nicht immer nur sitzen und schreiben, zwischendurch mal was giessen oder harken ist auch ganz schön.“
Ich hatte kurz etwas Sorge, als ich letzte Woche vom blauen Haus in den linken Turm umgezogen bin, und das blaue Haus wieder Gästehaus wurde. „Da wohnen ja alle vier Katzen, und es gibt viele Menschen, die mögen Katzen nicht, was mach ich denn da?“ Aber das Problem war keins:
Bzw, das Problem bleibt meins… Wir wohnen jetzt im linken Turm.