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Neue Pläne! Stephan ist schon eine Weile hier, er kam, um seinen Turm fertig zu stellen. Noch ein Dach drauf machen. Das Dach wurde zugunsten einer Plattform verworfen, auf die Plattform kommt dann eine kleine Hütte, mit Fenstern und Türen aus Emmaus. Stephan: „Nur so zwei mal drei Meter Grundriss, etwa zwei Meter hoch, plus das Dach, da bau ich mir dann ein Bücherregal rein, und einen Lesesessel, vielleicht noch einen kleinen Tisch.“ Das wird bestimmt das schönste Lesezimmer weit und breit. Man kann auf diesem Foto den Grundriss der Hütte erahnen, mit kleiner Terrasse rundrum:

Manfred hilft ihm, mit Balken und Brettern raufschleppen, wenn er nicht grad händeringend vor den Brennöfen steht. Die funktionieren alle beide nicht richtig. Es wird zwar tagein, tagaus über die Öfen geredet, und wie viel Temperatur zuletzt gemessen wurde, und wie verlässlich diese Angabe sei (gar nicht) und was zu tun sei, und woran es liege, und wielange man die Öfen laufen lassen muss, „damit er zumindest 900 Grad hat, eigentlich müsste er dann 1100 Grad haben, wenn er 1400 Grad anzeigt, so habe ich ausgerechnet“
„Aber warum brennen sich die Engoben dann nicht ein?“
„Mein Probestück ist heute zu Staub zerfallen.“
Manfred: „Das dürfte eigentlich nicht sein.“
Rolf: „Du übertreibst.“
Birgit: „Der wilde Ofen von Galan, ich find das romantisch, man muss ihn halt erst zähmen.“
Diese schöne Sicht auf den Brennofen teilen nicht alle Säulenleute, Phoebe zum Beispiel denkt laut darüber nach, ihre Platten extern brennen zu lassen. Hier haben wir Phoebe bei der Arbeit:

Der Brennofen ist ein prominentes Mitglied der aktuellen Runde. Nils und Charlet, die uns heute morgen verlassen haben, trugen seine Launen mit Fassung, Nils: „Dann muss man halt umdenken.“ Sie machten erst mal eine Holzfigur, die oben auf die Säule kommt. Vorgestern haben Nils und Stephan sie raufgewuchtet:

Manfred war grad unpässlich, etwas Schlaf nachholen, weil er die letzten vier Nächte alle zwei Stunden nach dem Brennofen schauen musste, irgendein Ding ständig nachjustieren. Die „gebrannten“ Fliesen von Nils und Charlet werden wir nun anbringen, sie haben einen Plan dagelassen, wie sie drankommen sollen.

Der Koch und Elisabeth haben uns verlassen, das blaue Haus wurde ganz unerwartet für ein paar Tage ganz leer. Ich wollte das nutzen, um die eine Wand weiss zu streichen, jedoch, als ich etwas abblätternde Farbe wegknibbeln wollte, knibbelte es sich ziemlich einfach weiter in die Wand rein. Ich hab sie dann weggerissen, und das Fachwerk drunter freigelegt:

Ich hatte gar nicht vor, eine Baustelle zu eröffnen. Sie passieren einem einfach.

Ines hatte ebenfalls umgedacht, sich den Umständen angepasst. Auch sie fand nicht vor, was sie gebraucht hätte, und machte dann etwas mit dem, was sie gefunden hat.