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Lehm ist nicht so wirklich fotogen. Heute wieder etwas später, während der gewohnten Schreibzeit konnte ich nicht, da mussten wir hier sitzen und auf Stroh warten. Team Lehmwand war heute morgen unterwegs, erst beim Tierarzt, dann im Baumarkt und zuletzt kurvten wir auf Feldwegen von Hof zu Hof, auf der Suche nach jemandem, der uns einen Strohballen verkauft. Meist trafen wir nur auf Wachhunde, aber zuletzt auch auf einen Menschen, der uns kein Stroh verkaufen wollte, weil er selber nicht genug hatte, aber er gab uns einen Tipp: „Erst da vorne rechts, dann zweimal links, bei der Brücke gleich rechts, dann wieder links, und nach einem Kilometer wohnen die Sols, die verkaufen Stroh.“ Seine Frau ergänzte die Wegbeschreibung: „Das Haus mit den vielen Blumen.“ Das war das einzige, was hängen geblieben ist, und wir machten uns auf die Suche nach dem Haus mit den vielen Blumen. Wir fanden etwas, auf das die Bezeichnung zutreffen könnte, und fuhren auf den Innenhof. Noch während wir im Auto diskutierten, ob das „das Haus mit den vielen Blumen“ sein könnte, (Oliver und ich fanden ja, Gabi fand nein, nicht genug Blumen) kam die Dame des Hauses aus der Tür. Es war das Haus mit den vielen Blumen, und sie verkauften uns tatsächlich einen Ballen Stroh. Ihr Mann könne das aber erst abends liefern, sie würden anrufen. So kam es, dass wir heute hier sassen, und auf Stroh warteten.

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Und nicht nur Stroh! Beim Rundgang über den Hof erspähte Gabi einen Granatapfelbaum, und die Grossmutter, die für den Blumenbereich zuständig war, versprach Gabi, ihr einen Granatapfelbaum-Setzling vorzubereiten. Wir gehen die Tage nochmal dahin, den abholen, dann pflanzen wir hier einen Granatapfelbaum.

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Bäume. Auch ein Thema heute. Wir haben einen Kastanienbaum, der hat eine grosse Wunde. Wir hatten ihm einen Schrein gebaut, um die Wunde vor Wetter zu schützen und um eine Heilige reinzustellen, zur moralischen Unterstützung. Gabi ist die Heiligen-Beauftragte, sie macht uns eine Heilige für den armen Kastanienbaum. Der erste Versuch hat nicht geklappt, den räumte sie heute wieder aus dem Schrein, die Hoppelies haben ihr geholfen:

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Und dabei haben wir entdeckt, dass die allerärmste Kastanie neuerdings auch noch von Geschwüren befallen worden ist!

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Gabi: „Das ist ein Leopardenpilz, aus der Familie der Bovisten.“ Rolf hat Verstärkung bekommen. Noch so eine Person, deren Behauptungen durch noch zu schreibende Wikipedia-Artikel untermauert werden müssen.

Aber nun haben wir alles beisammen, Oliver und ich können morgen gleich mit der Lehmwand beginnen. Die andern Baustellen wachsen und gedeihen ebenfalls.