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Der Baum mit den schönen Blüten vor der Holzwerkstatt blüht wieder. Bleiben wir kurz im Garten, es ist passiert, womit keiner gerechnet hätte; die Glyzinie lebt! Die Glyzinie war einer von den Bäumen die in Rolfs Hain umgepflanzt wurden, aber der mit Abstand älteste Baum.

Wir hatten sie von dieser schattigen, dunklen Ecke geholt:

Wobei “geholt” ein zu kleines Wort ist. Seine andern Bäume hatte Rolf alleine ausgegraben, meine Hilfe war höchstens mal beim Transport notwendig, weil die Bäume alle relativ jung waren, aber die Glyzinie hatte ein ganz anderes Wurzelwerk vorzuweisen, wir waren zwei Tage damit beschäftigt, die da weg zu holen. Das Loch war sehr viel grösser, sie auszugraben, aber das nützte nichts, wir kriegten sie nicht raus. Selbst mit dem Auto nicht, alle drei Abschleppseile die wir hatten sind gerissen, beim Versuch, sie da raus zu ziehen. Schlussendlich haben wir ihre grosse Hauptwurzel durchgesägt. Rolf und Juli hatten sie dann vor ein paar Wochen bei der Mauer da eingepflanzt, aber niemand glaubte, dass sie das überleben würde. Aber sie hat! Beweisfoto von heute:

Kleine frische Triebe, fünf Stück schon. Falls sie wirklich weiter lebt, wird es ihr an der neuen Stelle viel besser gehen. Von einer schattigen Nord-Mauer, ungeliebt, unbeachtet, und bei der Wassergewinnung bedrängt von der viel grösseren Linde, zu einer warmen, sonnigen Süd-Mauer, die sie ganz für sich alleine haben darf, wir werden ihr Drähte spannen, wenn sie sich entfalten und ranken möchte, wir werden sie giessen und ihr alles Gute tun, das wir können.

Sonst noch Neuigkeiten aus dem Garten? Nein, sonst nur so das Übliche, alles wächst. Und der Elektriker bleibt im Garten verschollen, heute hat er unter anderem die Buchen vor der Sommerküche beschnitten:

Gestern war er mit Juli noch mal nach Toulouse zu Ikea gefahren, die Schubladen für die Sommerküche umtauschen, es sollte mir jetzt möglich sein, die Küche zu einem Ende zu bringen. Die Küche? Ja, sie schreitet voran, aber ich habe die letzten Tage lauter unfotogenen Kram gemacht, den Herd aufgeschraubt und zwei 50 Liter Mülltüten voll Glaswolle rausgeklaubt, in dem sich immer Mäuse eingenistet hatten, entsprechend voll Mäuseköttel und urindurchtränkt war sie. Oder das Topfregal nach hinten verlängert, und gestrichen. Die Fliesen auf der Fensterbank verfugt. Eine Art “Füsse” für die Ikeadinger gemacht, damit sie auf gleicher Höhe wie das Topfregal sind, dann, für die Arbeitsplatten. Solche Sachen.