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Letzthin bin ich um die Ecke gebogen, alles lag schon im Dämmerschatten, nur Heikes Skulptur wurde von den letzten Sonnenstrahlen angestrahlt. Wusste Heike darum, als sie ihre Skulptur errichtet hat? Aber wie könnte sie, sie hat sie bestimmt nicht im Januar errichtet. Anderseits kann man so was -als Architektin zumal- natürlich berechnen. Heikes Skulptur gleißt dieser Tage in der Abendsonne.

Und was soll da gleißen? Eine Idee! Noch glimmert sie erst, aber es geht natürlich nicht, dass der noch-nicht-existente rechte Turm einen schöneren Aufgang hat als der schon-beinahe-fertige linke Turm. Es soll nun also ein Kiesplatz daraus werden, mit einem kleinen Baum (Lagerströmie) der in der Mitte oder etwas daneben steht, damit man noch durchkommt in die Kaffee-Küche.

Das heisst erstmal Erde abtragen, um Platz zu schaffen für die Folie, und dann Kies drauf. Aber da waren überall Bambus-Wurzeln. Die mussten alle raus, noch mehr Erde abtragen, Rolf wollte dann eine Bambussperre einbauen. Ich war dagegen: “Hier kommt ein ganzer Bambuswald raufgewandert, dessen Wurzeln lachen deine Sperre doch nur aus, und wandern drumrum.” “Was man tut, sollte man so gut wie möglich tun!” Wir graben jetzt also weiter in die Tiefe, Bambussperren verlegen, um die Lagerströmie und den Kiesplatz inmitten von Bambus vor Bambus zu schützen.