141

“Joachim berichtete ihm ja ohnedies […] von den kleinen Vorkommnissen und Schwankungen im Alltagsleben der Anstalt, und soweit Hans Castorp Fragen gestellt hatte, waren sie allgemeiner und unpersönlicher Art gewesen. Die Neugier des Isolierten ging dahin, zu wissen, ob etwa neue Gäste angekommen oder von den vertrauten Physiognomien jemand abgereist sei.”

Thomas Mann – Der Zauberberg

Die vertrauten Physiognomien sind noch alle hier, neu hinzugekommen sind die Astrids, Manfred und eine unerwartete Baustelle. Rolf und ich haben uns vor ein paar Tagen mit zwei Autos und einem Hänger in Deutschland getroffen, um einen Brennofen, eine Drehscheibe und eine Bandsäge abzuholen. Wir dachten, dass wir das Zeugs kurz einladen und dann nach Galan zurück fahren. Aus “kurz einladen” wurde ein ganzer Tag. Rolf: “Ich stellte mir den Brennofen nur halb so gross und schwer vor.” Wir waren schon zu viert, hatten aber keine Chance, den zu bewegen, geschweige denn, ihn aus dem Keller ins Auto zu heben. Die beiden Männer vor Ort holten einen dritten hinzu, mit dem richtigen Werkzeug, und damit ging es dann:

Mit dem Ofen im Auto und der ebenfalls sehr schweren Drehscheibe im Hänger war Rolf komplett überladen, es kamen leise Zweifel auf an diesem Unterfangen, Rolf: “Man könnte einwenden, dass die Sachen etwas überdimensioniert sind, für die paar Hobbykeramiker die bei uns vorbei kommen, aber nun sind wir hier, dann bringen wir es auch zu Ende.” Wir sind mit 100 km/h zurück getuckert, ich hinter Rolf, falls er einen Achsenbruch oder sowas hätte, und wohlbehalten angekommen.

Allein, da wir jetzt so einen schönen Brennofen und Drehscheibe haben, brauchen wir natürlich eine Keramikwerkstatt als Drumrum. Rolf und Manfred haben heute angefangen, sie zu bauen:

Birgit hat heute den Sommer-Ess-Raum und die Turmküche benutzbar gemacht, während die Astrids und ich das blaue Haus bezugsfertig hergerichtet haben. Wir sind dann soweit, die Saison kann beginnen.