Ich komme grad vom Tal, es ist so schön da unten, wenn es frisch gemäht ist. Elisabeth, Valentin und Silvia sind noch unten, planschen im Fluss, lesen, jonglieren und schreiben. Gitti ist heute morgen zu ihrem Ausflug aufgebrochen, Rolf plaudert wahrscheinlich drüben mit Stephan und Verena ging eben in die Küche, Kartoffeln aufsetzen, sie kocht Abendessen, obwohl sie heute Mittag schon mit Silvia die Suppe gekocht hat. Silvia hatte am Morgen angeboten, heute mal die Suppe zu machen.
Die Suppe war gestern Tischgespräch… Ich machte den Fehler, Rolf beim Suppenkochen in der Küche zu besuchen, Rolf: „Ich sehe wohl, wie du guckst!“
„Enthält diese Suppe noch Spuren von der Suppe am Sonntag, die mit dem aufgetauten Rest der Suppe vom letzten Herbst?“
„Naaain. Und selbst wenn, würde ich es dir nicht sagen.“
„Hast du eben die Spaghetti püriert?“
„Garland, stell dich nicht so an. Eine Suppe ist nicht eklig, nur weil sie püriert ist. Ich mag pürierte Suppen eigentlich ganz gern.“
„Ich normalerweise auch, aber wenn deine Suppen püriert daherkommen, macht sie das verdächtig.“
„Eine Suppe, der ein Verdacht innewohnt. Das ist hoch ästhetisch.“
…Ich beschloss, mir eine Brühe mit Nudeln zu kochen, was bei Tisch nicht unbemerkt blieb, und zu vertieften Diskussionen über das Wesen der Suppe im Allgemeinen und dieser Suppe im Speziellen führte, was weiter dazu führte, dass Silvia sich ausserstande sah, ihre Suppe aufzuessen. Valentin: „Wirklich? Kannst mir deinen Teller geben, ich find die Suppe lecker.“ Wie so oft verlief der Suppengraben entlang der Geschlechterlinie. Und nun müssen wir „mäkeligen Frauen“ die Suppe kochen, ich bin morgen dran.
Nach der Suppe heute hat Stephan eine Führung durch seinen Turm gemacht, er hatte es geschafft, eine Schneise durch die Brombeeren zu schneiden:
Wir sind so verblieben, dass ich seinen Turm, oder besser gesagt das Drumrum, in meinen Mähkatalog aufnehme, damit er das nächste Jahr gleich mit weiterbauen anfangen kann. Er möchte nächstes Jahr mit einem ganzen Trupp helfender Hände herkommen, und dem Turm ein Dach bauen.
Dem Kamin haben die drei Männer heute das Dach aufgesetzt, das Dach des blauen Hauses ist nun komplett fertig. (Beinahe, wir begeben uns nun auf die Suche nach einer Skulptur, die wir auf das Dach des Kamins setzen können. Für diese letzte Aktion werden wir das Dach nochmal öffnen müssen. Rolf: „Eine besonders schöne Skulptur, die man sich am Boden wünschte, um sie anschauen zu können. Die setzen wir dann aufs Kamindach, damit sie keiner sehen kann.“) Das ist ein fabelhafter Plan! Wir werden die Augen offen halten, bei unserm Betriebsausflug zu Emmaus, der Ende Woche ansteht. Muss ich gleich Elisabeth sagen, Skulptur muss auch noch auf die Einkaufsliste.